Bezirks-CDU macht sich für medizinische Versorgung in Südwestfalen stark
Zuvor hatte der Vorsitzende der Bezirks-CDA Hubert Kleff (Olsberg) auf die Bedeutung der medizinischen Versorgung hingewiesen. Sie sei auch ein Standortfaktor. In Regionen, in denen man erst weite Strecken fahren müsse, bevor man einen Arzt aufsuchen könne, würde niemand leben wollen. Er wies auf die zurückgehende Zahl von Ärzten hin. In 37 der 39 Kommunen Südwestfalens ist die Hausärztliche Versorgung auf mittlere Sicht gefährdet. Zur Lösung des Problems forderte er u.a. die Aufhebung der bisher strikten Trennung von ambulanter und stationärer Behandlung. Zudem müsse die Zahl der Medizinstudenten deutlich erhöht werden, nachdem die Zahl der Studienplätze für Humanmedizin in den letzten Jahren um mehr als 20 Prozent zurückgegangen sei.
Auf offene Ohren stießen Gedanken aus Siegen. Dort wird die Idee verfolgt, an der Universität Siegen einen Medizinstudiengang einzurichten. Derzeit finden dazu Gespräche der verschiedenen Entscheidungsträger statt. Der Siegener CDU-Landtagsabgeordnete Jens Kamieth berichtete, dass die Uni Siegen am liebsten schon 2020 ein Medizinstudium anbieten würde. „Diese Initiative findet unsere volle Unterstützung. Wo immer wir können, werden wir das Projekt forcieren“, fasste Klaus Kaiser das Ergebnis der Diskussion im Vorstand zusammen.
Von dem Angebot eines Medizinstudiengangs in Siegen verspricht sich die CDU handfeste Vorteile für die Region Südwestfalen. Es sei bekannt, dass es einen „Klebeeffekt“ gibt, wonach sich Mediziner eher in der Region ihres Studienortes niederlassen, als in anderen Gebieten.
Der Geschäftsführer des Katholischen Hospitalverbundes Hellweg, Christian Larisch, wies die CDU-Politiker auf die zunehmende Bedeutung einer wohnortnahen medizinischen Versorgung in einer alternden Gesellschaft hin. Auch er sprach sich für eine stärkere Verknüpfung der ambulanten und stationären Behandlung aus. Die Politik rief er auf, für eine ausreichende finanzielle Ausstattung der Krankenhäuser zu sorgen und einen Moderationsprozess zwischen den verschiedenen Krankenhäusern zu initiieren, um neben einer Grundversorgung zu einer weiteren Spezialisierung der Krankenhäuser zu gelangen.